Liebe Imke
Leider haben wir von Frau Sauerzopf keine Antwort erhalten. Wir teilen aber gerne unsere Überlegungen mit Ihnen und hoffen, dass sie hilfreich sind.
Ich finde es wirklich schön, wie Sie Ihren Vater unterstützen und versuchen, seine Gewohnheiten trotz Demenz und Seheinschränkung zu erhalten. Technische Hilfsmittel können in dieser Situation eine Unterstützung sein, solange sie nicht zur zusätzlichen Belastung werden. Bei Demenz wird es mit der Zeit schwieriger, handelsübliche Telefone zu bedienen. Seniorentelefone (z. B. Doro 780X oder Emporia Smart 6) oder ein an den Benutzer anpassbares und sicheres Tablet wie das Amigo-Tablet können für einige Zeit eine Erleichterung bringen – insofern das Sehvermögen dies zulässt. Ob sich eine Anschaffung lohnt, hängt davon ab, ob Ihr Vater sich darauf einzulassen möchte und ob jemand Zeit hat, regelmässig mit ihm zu üben.
Vielleicht wäre auch eine ärztlich verordnete Ergotherapie sinnvoll, um abzuklären, was in seinem Alltag nützlich sein kann. Ergotherapie kommt zu Ihrem Vater nach Hause und wird versuchen, in 1-2-3-Schritten mit seinen persönlichen Ressourcen, neue Abläufe einzuüben.
Sie sprechen auch seine Einsamkeit an: Gibt es Nachbarn im Betreuten Wohnen, die ihren Vater unterstützen könnten? Ist die Wohnung an ein Heim angegliedert? Wenn ja, könnte er vielleicht dort an den Aktivitäten teilnehmen – natürlich nur nach Absprache und mit Vorbereitung betreffend der Seheinschränkung. Auch Besuchsdienste, etwa über das Rote Kreuz, sind eine Möglichkeit. Freiwillige könnten ihn regelmässig einen Moment begleiten in einer von ihm gewünschten Aktivität (z.B. die Zeitung vorlesen). Der SZBlind ist vielleicht diesbezüglich auch eine Anlaufstelle.
Ein Gespräch mit der Leitung der Alterswohnung könnte ebenfalls hilfreich sein. Oft kennen diese regionale Begleitangebote oder können Kontakte vermitteln. Manchmal ergeben sich im Austausch Lösungen, auf die man alleine nicht kommt.
Alles Gute und herzliche Grüsse
Andreina